MZEB feierlich eröffnet
MZEB – vier Buchstaben, die zukünftig in den Pfeifferschen Stiftungen eine große Rolle spielen: Am 6. November 2019 eröffnete das neue Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung auf dem Stiftungsgelände in Cracau.
Es ist Anlaufpunkt, Auffangnetz und Beratungsstelle für Menschen mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung und ihren Angehörigen.
Wenn man Schmerzen hat oder sich nicht gut fühlt, sagt man das seiner Umgebung oder einem Arzt, bekommt eine entsprechende Untersuchung, Diagnostik und Medikation. Aber was ist, wenn es keine Möglichkeit gibt, seiner Umwelt mitzuteilen bzw. zu beschreiben, was einem fehlt?
So oder so ähnlich kann die Ausgangssituation bei der medizinischen Versorgung und Behandlung von Menschen mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung sein. Bis zum 18. Lebensjahr werden sie von sogenannten Sozialpädiatrischen Zentren versorgt, aber was passiert danach? Oftmals ist die genaue Analyse, Diagnostik und Behandlung in niedergelassenen Arztpraxen nur bedingt möglich, weil schlichtweg nicht genug Zeit ist und spezielle Gerätschaften fehlen – die Patienten können somit durch das Raster der Regelversorgung fallen.
Genau an diesem Punkt setzt die Arbeit des MZEB an: Ein Team bestehend aus den Fachrichtungen Neurologie/ Psychiatrie, Innere Medizin, Orthopädie, Chirurgie, Psychologie, Pflege und Sozialmedizin sowie Physio- und Ergotherapie und Logopädie kümmert sich intensiv um die Menschen mit Behinderung.
„Eine bestmögliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ist nur dann möglich, wenn alle Fachrichtungen ineinandergreifen und wir als Team eng zusammenarbeiten“, erklärt Dr. Sabine Lindquist, Neurologin und Chefärztin im MZEB der Pfeifferschen Stiftungen. Auch mit externen Partnern wie den MZEB in Halle, Braunschweig und Hannover sowie Zuweisern und Kliniken wird in Zukunft kooperiert und eng vernetzt zusammengearbeitet.
In den Umbau eines Gebäudes auf dem Gelände der Pfeifferschen Stiftungen wurde mehr als eine halbe Million Euro investiert. Die Räumlichkeiten erinnern wenig an ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis – und das ist auch gut so: „Wir haben in der Gestaltung der Räume auf kontrastreiche Beklebungen, helle Farben und haptische Hilfen gesetzt, um die Orientierung unserer Patienten zu erleichtern, sie nicht zu überfordern und ihnen die Angst vor einer neuen Umgebung und der medizinischen Behandlung zu nehmen“, beschreibt Lindquist bei einer Führung durch das MZEB. Dazu kommen hochmoderne Diagnostik-Geräte, barrierefreie Bewegungsmöglichkeiten und Kommunikationshilfen wie Puppen, Piktogramme und Bilder.
Bereits ab dem 11. November 2019 werden die ersten Patientinnen und Patienten im neuen Zentrum aufgenommen und behandelt. Innerhalb eines Jahres sollen es etwa 1.800 bis 2.400 Aufnahmen sein.
Weitere Informationen zum MZEB unter: www.mzeb-magdeburg.de